Der Winter hat seine Spuren hinterlassen. Die kahlen Äste recken sich gegen den Himmel, während die Erde noch die Kühle der vergangenen Monate in sich trägt. Doch die Tage werden länger, die Sonne streicht mit zunehmender Kraft über das Land, und in der Luft liegt ein Versprechen: Es ist Zeit, den Garten aus seinem Schlaf zu wecken.

Mit dem beginnenden Frühjahr betrete jeden Tag ich meine grüne Welt mit gespannter Erwartung. Die Hände streichen über den Boden, spüren seine Feuchtigkeit, seine Struktur. Was ist geblieben vom letzten Jahr? Welche Pflanzen haben den Winter überdauert? Welche neuen Ideen keimen in den Gedanken?

Jetzt beginnt die Zeit der Aussaat. Die ersten robusten Gemüse wie Spinat, Radieschen oder dicke Bohnen dürfen in die Erde. Im Tomatenhaus das bis die Tomaten einziehen als Gewächshaus genutzt wird wagen sich bereits zarte Pflänzchen ans Licht. Das Säen ist ein Akt des Vertrauens – ein kleines Samenkorn wird in die Erde gelegt, mit dem Wissen, dass es in wenigen Wochen zu sprießen beginnt. Es ist eine Übung in Geduld, eine Erinnerung daran, dass alles seine Zeit braucht.

Doch der Frühling ist nicht nur eine Zeit der Arbeit, sondern auch der Planung. Welche Beete sollen in diesem Jahr umgestaltet werden? Welche Pflanzenkombinationen haben sich bewährt, und welche Experimente möchte man wagen? Ein Garten ist ein lebendiges Wesen, das nicht nur nach Trends gestaltet werden will, sondern nach den Gegebenheiten des Ortes und den eigenen Vorstellungen von Schönheit und Nutzen.

Während die ersten Krokusse und Schneeglöckchen den Reigen eröffnen, spürt man es deutlich: Das Gartenjahr beginnt nicht nur mit der Aussaat, sondern auch mit der inneren Bereitschaft, sich wieder auf den Kreislauf der Natur einzulassen. Jeder Frühling ist eine neue Chance, aus Erfahrungen zu lernen, Altes zu bewahren und sich doch weiterzuentwickeln. Die Erde ruft, und es ist an uns, ihr zu antworten.

Feel free to share!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Gartenflüster- hier gibt es mehr davon

Der Winter kommt

Mit jedem Tag, der jetzt vergeht verabschiedete sich der Garten langsam von der Fülle des Sommers, um sich auf die Ruhe des Winters

Lass den Garten schlafen, ein neuer, positiver Trend.

Es gibt tatsächlich einige Gründe, warum man den Garten nicht zu stark aufräumen sollte, insbesondere im Herbst und Winter. Wir lassen Stauden stehen,

Phänologische Zeigerpflanzen – Natur als Kalender

Phänologische Zeigerpflanzen sind Pflanzenarten, deren Entwicklung bestimmte klimatische Veränderungen und jahreszeitliche Übergänge anzeigen. Sie gelten als natürliche Kalender, die uns helfen, den Verlauf