Die Gundelrebe, auch bekannt als Gundermann, sie hat diese kleinen, herzförmige Blätter und kleine lila Blüten im Frühling, die einfach schön sind. Man findet sie entlang von Wegen und in Wiesen, und sie breitet sich mit ihren Ausläufern zwischen dem Gras aus. Im gepflegten Garten gilt sie als Unkraut, aber sie ist wohl eines der besten Heilkräuter zum Entgiften und für alles wo Schleim und Eiter im Spiel ist.

Das Kraut hilft bei schlecht heilenden eitrigen Wunden, Bronchitis, Harnwegserkrankungen oder Schnupfen. Der Name Gundermann oder Gundelrebe kommt vom althochdeutschen Wort gund „Eiter“.

Ich liebe sie, wenn ich Garten bin nasche ich immer ein paar Blätter, so als kleines Superfood für zwischendurch.

Als Würzpflanze wird sie wegen der ätherischen Öle und der Bitterstoffe verwendet, vor allem im Waldviertel Ihre leicht hat sie als Küchenkraut eine lange Tradition. Ihre leicht mentholige Note gibt Gerichten einen interessanten Kick. In Aufstriche mischen, Suppen würzen oder sogar Fleisch und Fisch damit verfeinern oder die Blätter in Kuvertüre tauchen und als Dekoration für Süßspeisen verwenden.

Der vielfältige Aberglaube, der sich regional um diese Pflanzenart rankt, deutet darauf hin, dass sie bereits von den germanischen Völkern als Heil- und Zauberpflanze genutzt wurde. Sie wurde für Heil- und Schutzzauber gegen Krankheiten wie die Pest und auch gegen Hexen eingesetzt. In vielen Regionen spielte sie eine Rolle in Milchzaubern. Während der Walpurgisnacht am 1. Mai wurden Kränze aus dem sogenannten germanischen Zaunkraut gebunden, durch die man angeblich Hexen erkennen konnte.

In der Physica, von HIildegard von Bingen , ist die Gundelrebe erstmals sicher dokumentiert und als “gunde reben” bezeichnet. Dort wurde die Pflanze zur äußerlichen und innerlichen Anwendung bei Erschöpfungszuständen empfohlen. Ähnliche Aussagen finden sich auch in süddeutschen Kräuterbuchhandschriften des 15. Jahrhunderts. Die Ausführungen im “Alemannischen Kräuterbuch” aus dem 15. Jahrhundert wurden ebenfalls vom Hildegard-Text über die “gundereben” beeinflusst, in dem die “grundreb” als Mittel gegen Gift beschrieben wurde. In der nordeuropäischen Volksmedizin wurde der Gundermann therapeutisch in diesem Sinne verwendet.

Ihre Wirkungen als Heilkraut sind vielfältig:

  1. Entgiftung: Die Gundelrebe ist bekannt für ihre entgiftenden Eigenschaften. Sie unterstützt die Leber bei der Reinigung von Giftstoffen aus dem Körper und fördert so das allgemeine Wohlbefinden.
  2. Schleimlösend: Die Gundelrebe kann helfen, Schleim aus den Atemwegen zu lösen, was sie zu einer nützlichen Unterstützung bei Erkältungen, Husten und anderen Atemwegsbeschwerden macht.
  3. Harnsäurelösend: Durch die Förderung der Ausscheidung von Harnsäure aus dem Körper kann die Gundelrebe bei der Linderung von Gicht und anderen Erkrankungen des Harnsystems helfen.
  4. Leber- und Gallenreinigung: Die Gundelrebe wirkt sich positiv auf Leber und Galle aus, indem sie bei der Reinigung und Entgiftung dieser Organe unterstützt. Dies kann helfen, Verdauungsbeschwerden zu lindern und die allgemeine Verdauungsgesundheit zu fördern.
  5. Unterstützung der Heilung: Traditionell wurde die Gundelrebe zur Unterstützung der Genesung nach Krankheiten eingesetzt. Ihre entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften können helfen, den Körper zu stärken und das Immunsystem zu unterstützen.

Was ich jetzt wieder ansetze ist ein einfaches Gundermann-Hautöl, ich verwende es bei Hautentzündungen, Schürfwunden oder als Grundlage für eine Wundcreme.

Zutaten: 1 Handvoll frische Gundermannblätter, Mandelöl oder Jojobaöl.

Das Öl hinzufügen, bis alle Blätter vollständig bedeckt sind. Das Glas mit einem Gazetuch verschließen und mit einem Gummiring fixieren. Das Gemisch etwa 4 bis 6 Wochen ziehen lassen und dabei täglich schütteln. Dazu das Gazetuch abnehmen, das Glas mit einem sauberen Schraubdeckel verschließen und gut schütteln. Anschließend die Verschlüsse wieder tauschen. Nach der Ziehzeit die Mischung durch ein feinmaschiges Sieb abgießen und in einer dunklen Flasche kühl aufbewahren.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Gundelrebe nicht als Ersatz für medizinische Behandlungen verwendet werden sollte, insbesondere bei schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen. Es ist immer ratsam, einen Arzt oder eine Kräuterexpertin zu konsultieren, bevor man neue Kräuterpräparate oder Heilpflanzen in seine Gesundheitsroutine aufnimmt.

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