Der Beinwell (Symphytum officinale) ist eine Pflanze, die in der traditionellen Medizin seit langem verwendet wurde.

Beinwell hat eine lange Geschichte in der Kräutermedizin und wurde bereits von den alten Griechen und Römern verwendet. Der griechische Arzt Dioskurides und der römische Naturforscher Plinius der Ältere erwähnten beide den Beinwell in ihren Schriften.

Während des Mittelalters und der Renaissance wurde der Beinwell oft als Heilkraut eingesetzt. Man glaubte, dass er bei Verletzungen, Prellungen und Knochenbrüchen helfen könnte. Der Name “Beinwell” selbst leitet sich wahrscheinlich vom Mittelhochdeutschen “bein” (Bein) und “wëllen” (wickeln) ab, was auf seine Verwendung bei Verletzungen hinweist. Beinwell wurde traditionell bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt, darunter Hautprobleme, Gelenkschmerzen und Atemwegsbeschwerden. Die Wurzeln und Blätter wurden oft zu Salben, Tinkturen und Umschlägen verarbeitet.

In den letzten Jahrzehnten erlebte die Kräuterheilkunde eine Renaissance, und viele Menschen interessieren sich wieder für traditionelle Heilpflanzen wie Beinwell. Allerdings sollte darauf hingewiesen werden, dass Beinwell Pyrrolizidinalkaloide enthält, die in großen Mengen toxisch sein können.

Für die Beinwellsalbe benötige ich einen Ölauszug. Dazu werden die Wurzeln im Herbst kurz vor dem ersten Frost gesammelt. Gut gewaschen und abgetrocknet werden sie klein geschnitten und kommen in ein Glasgefäß mit einem hochwertigen Öl. Ich verwende hier immer Bio Olivenöl. Im Wasserbad erhitze ich es langsam bis ca 60 Grad und wird dann bei 40 Grad einige Stunden stehen gelassen. Dazu verwende ich einen Joghurtbereiter der hier einen gute Einstellung dazu hat. Danach kommt es auf die Fensterbank für nochmals drei Wochen. Dies ist etwas aufwendiger, aber kürzer. Alternativ kann man auch einen Kaltauszug machen, der dauert aber länger.

Hier ist ein einfaches Rezept für Beinwellöl wenn man keinen Beinwell im Garten hat das traditionell für die äußerliche Anwendung verwendet wird. Beachten Sie jedoch, dass Sie vor der Herstellung und Anwendung dieses Öls sicherstellen sollten, dass Sie die Pflanze korrekt identifiziert haben und keine allergischen Reaktionen oder anderen gesundheitlichen Probleme zu befürchten sind. Es ist auch ratsam, dieses Öl nicht auf offenen Wunden oder geschädigter Haut anzuwenden.

Zutaten:

  • Getrocknete Beinwellwurzeln oder Blätter (es ist wichtig, die Pflanzenteile von einer vertrauenswürdigen Quelle zu beziehen)
  • Trägeröl (z.B. Olivenöl, Mandelöl, Jojobaöl)

Anleitung:

  1. Zerkleinern Sie die getrockneten Beinwellwurzeln oder Blätter in kleine Stücke. Je kleiner die Stücke, desto besser können die Wirkstoffe ins Öl übergehen.
  2. Füllen Sie ein sauberes Glasgefäß etwa zur Hälfte mit den zerkleinerten Beinwellteilen.
  3. Gießen Sie das Trägeröl über die Beinwellteile, bis sie vollständig bedeckt sind.
  4. Verschließen Sie das Glasgefäß gut und lassen Sie es an einem warmen Ort für etwa 4-6 Wochen stehen. Sie können das Öl gelegentlich schütteln, um die Extraktion zu fördern.
  5. Nach der Extraktionszeit filtern Sie das Öl durch ein feines Sieb oder ein Baumwolltuch, um die festen Pflanzenteile zu entfernen.
  6. Füllen Sie das klare Beinwellöl in eine dunkle Glasflasche, um es vor Licht zu schützen.

Anwendung:

Tragen Sie das Beinwellöl sparsam auf die betroffenen Hautstellen auf und massieren Sie es sanft ein. Verwenden Sie es nicht auf offenen Wunden und konsultieren Sie vor der Anwendung einen Gesundheitsdienstleister, um sicherzustellen, dass es für Ihre spezifische Situation geeignet ist.

Bitte beachten Sie, dass die Herstellung von Heilmitteln aus Pflanzenkenntnissen, Sorgfalt und Erfahrung erfordert. Wenn Sie unsicher sind oder gesundheitliche Bedenken haben, suchen Sie professionelle medizinische Beratung.

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