Für mich zählen sie zu den Nützlingen, sie gehören zum Kreislauf der Natur dazu.
Ich freue mich über sie, Engerlinge zeigen, dass der Boden lebendig und nährstoffreich ist. Besonders die Larven von Rosenkäfern und Nashornkäfern sind wertvolle Helfer: Sie zersetzen abgestorbenes Pflanzenmaterial und verbessern die Bodenstruktur, ähnlich wie Regenwürmer. Ihre Anwesenheit ist ein Hinweis darauf, dass der Boden genügend organisches Material enthält, das Mikroorganismen und andere Bodenlebewesen ernährt. Ein Garten mit Engerlingen ist also oft ein gesunder, lebendiger Garten!

Engerlinge sind die Larven verschiedener Käferarten, die im Boden leben. Oft werden sie als Schädlinge gesehen, doch nicht alle richten Schaden an. In einem nachhaltigen Garten ist es wichtig, Engerlinge zu unterscheiden und ihren Nutzen für das Ökosystem zu erkennen.

Als “Engerlinge” bezeichnet man die Larven von Blatthornkäfern (Scarabaeidae), zu denen unter anderem Maikäfer, Junikäfer, Rosenkäfer und Nashornkäfer gehören. Sie durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien im Boden, bevor sie sich verpuppen und als Käfer schlüpfen.

Gemeinsame Merkmale sind gleich, doch sie sind leicht zu unterscheiden:

• Hell bis cremeweiß gefärbt, mit dunklem Kopf

• C-förmig gekrümmte Körperhaltung

• Drei Beinpaare am vorderen Körperabschnitt

Trotz dieser Gemeinsamkeiten gibt es deutliche Unterschiede in Aussehen, Bewegung und Lebensweise:

Maikäfer-Engerling (Melolontha melolontha)

Maikäfer-Engerlinge sind mit bis zu 6 cm relativ groß und haben einen dunklen Kopf. Ihre Haut wirkt etwas fester, und sie bewegen sich recht träge, indem sie sich mit ihren kräftigen Beinen und dem Hinterleib durch den Boden robben. Diese Engerlinge sind Pflanzenfresser und ernähren sich von Wurzeln, wodurch sie in Massen auftreten können und Schäden in der Landwirtschaft und im Garten verursachen. Sie benötigen 3 bis 4 Jahre für ihre Entwicklung, bevor sie sich verpuppen.

Junikäfer-Engerling (Amphimallon solstitiale)

Junikäfer-Engerlinge sind mit rund 3 cm deutlich kleiner als Maikäfer-Engerlinge. Ihr Kopf ist heller, und ihre Haut erscheint weicher. In ihrer Bewegung ähneln sie den Maikäfer-Larven, sind aber etwas agiler. Sie ernähren sich ebenfalls von Wurzeln, verursachen aber meist weniger Schaden, da ihre Populationen kleiner sind. Ihre Entwicklung dauert 2 bis 3 Jahre.

Rosenkäfer-Engerling (Cetonia aurata)

Die Larven des Rosenkäfers sind auf den ersten Blick schwer von anderen Engerlingen zu unterscheiden, doch sie haben einen weicheren Körper und bewegen sich völlig anders: Sie kriechen nämlich oft auf dem Rücken liegend fort! Dies ist ein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Anders als Maikäfer und Junikäfer fressen sie keine Wurzeln, sondern ernähren sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial und Kompost. Dadurch helfen sie, organische Stoffe in Humus umzuwandeln und verbessern die Bodenqualität. Ihre Entwicklung dauert 1 bis 2 Jahre.

Nicht alle Engerlinge sind Schädlinge! Besonders die von Rosenkäfern und Nashornkäfern zersetzen organisches Material und verbessern die Bodenstruktur. Selbst Maikäfer-Engerlinge, die gelegentlich Schäden verursachen, gehören zum natürlichen Kreislauf – sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Igel und andere Tiere.

Außerdem sind Maikäfer heute viel seltener als früher. Durch intensive Landwirtschaft und Pestizide sind ihre Bestände stark zurückgegangen. Statt chemischer Bekämpfung hilft ein nachhaltiger Garten mit Mischkulturen und Nützlingen, das natürliche Gleichgewicht zu erhalten.

Ein achtsamer Umgang mit der Natur schützt diese wichtigen Lebewesen und sorgt für einen gesunden Garten.

 

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