Comfrey, Gemeiner Beinwell, Arznei-Beinwell, Honigblum, Milchwurz, Schadheilwurzel, Wallwurz, Bruchkrau, Beinwurz oder Schmerzwurz, er hat viele Namen.

Die frischen Blätter des Echten Beinwells weisen einen außergewöhnlich hohen Proteingehalt auf. Diese Proteine sind von hoher biologischer Qualität und ernährungsphysiologisch durchaus mit tierischem Eiweiß vergleichbar. Obwohl Tierversuche gezeigt haben, dass die Alkaloide krebserregend sein können, besteht bei gelegentlichem Verzehr in angemessenen Mengen kein erhöhtes Risiko, wie Untersuchungen an Menschen und Tieren gezeigt haben. Ich persönlich verwende Beinwell ausschließlich als Heilkraut zur äußerlichen Anwendung.

In der Mittelschweiz werden die Blätter oft in Teig gebacken, obwohl in Publikationen vor dem Verzehr der Pflanze gewarnt wird. Die Blätter enthalten in Spuren Pyrrolizidinalkaloide, die giftig sein können. Besonders gut eignen sich die rauen Blätter des Beinwells dafür. Man findet auch manchmal die geraspelte Wurzel in bestimmten Rezepten. In Teilen Österreichs mischte man früher ältere Pflanzenteile dem Tabak bei.

Der Echte Beinwell ist eine sommergrüne, krautige Pflanze, die in ganz Eurasien vorkommt und eine Wuchshöhe von 30 bis 60 cm erreicht. Mit einer rübenförmigen Pfahlwurzel, die bis zu 30 cm tief in der Erde verankert ist, kann der Beinwell in Höhenlagen von bis zu 1.000 m wachsen. Die glockenförmigen Blüten können weißlich, rosa, violett oder purpurfarben sein.

Bereits in der Antike war die heilende Wirkung der Beinwellpflanze bekannt. Sie wurde zur Behandlung von Wunden, Gelenkbeschwerden, Verrenkungen und zur schnelleren Heilung von Knochenbrüchen eingesetzt, wobei die Beinwellblätter als Auflagen verwendet wurden.

Der Name “Symphytum” setzt sich aus den Begriffen “zusammen” und “wachsen” zusammen und steht für das Zusammenwachsen von Wunden, Verletzungen und Knochen. Der arzneilich wirksame Teil der Beinwellpflanze ist die Wurzel, die im Herbst geerntet und getrocknet wird. In dieser kalten Jahreszeit zieht die Pflanze vermehrt alle wertvollen Wirkstoffe in die Wurzel zurück, um einen Speicher mit Vitalstoffen anzulegen und die Versorgung über den Winter zu gewährleisten.

Die Beinwellwurzel enthält den wertvollen Pflanzeninhaltsstoff Allantoin in größeren Mengen. Allantoin unterstützt die Heilungsprozesse in der Haut, wirkt hautberuhigend und wundheilend. Es fördert die Bildung neuer Zellen und die Regeneration von Gewebe. Obwohl Allantoin auch synthetisch hergestellt werden kann, ist die Wirkung des natürlichen Wirkstoffs deutlich besser, vermutlich aufgrund seiner natürlichen Kombination mit anderen Inhaltsstoffen, die seine Wirkung unterstützen. Außerdem finden sich in den Wurzeln Gerbstoffe, Schleimstoffe, Cholin und Rosmarinsäure.

Allerdings sollte Beinwell nur äußerlich angewendet werden und nach der Ernte schnell verarbeitet werden da die Wurzel sehr schnell zu schimmeln beginnt. Sie kann auch in Stücke geschnitten getrocknet werden. Ich persönlich grabe im Herbst einige Wurzeln aus, setze sie als Tinktur an und stelle eine Beinwellsalbe daraus her, das reicht übers Jahr.

Beinwell kann mehrmals im Jahr abgeschnitten werden und auch als Dünger in Form von Jauche für Tomaten oder Kartoffeln verwendet werden. Jetzt im Frühling ist er vor allem bei Hummeln sehr beliebt.

In der Pflanzenheilkunde werden die getrockneten Wurzeln, aber auch das Kraut und die Beinwellblätter vielseitig eingesetzt. Insbesondere bei Muskel- und Gelenkschmerzen hat sich Beinwell als bewährtes Mittel erwiesen. Die entzündungshemmenden, durchblutungsfördernden, schmerzlindernden und regenerierenden Eigenschaften des Beinwells kommen bei Sportverletzungen, Muskelschmerzen, zur Regeneration nach sportlichen Betätigungen und bei Gelenkserkrankungen wie Arthrose zum Einsatz. Auch bei Sehnenscheidenentzündungen und Blutergüssen können die Wirkstoffe des Beinwells die Beschwerden lindern. Ebenso kann er bei Durchblutungsstörungen sowie Schmerzen in Sehnen, Bändern und Knochenhaut zur Linderung der Beschwerden beitragen. Die positiven Effekte von Beinwell auf Beschwerden des Bewegungsapparates sind mittlerweile wissenschaftlich gut untersucht.

Angewendet darf er nur bei intakter Haut werden und nicht bei Kindern und Schwangeren. Heilkräuter ersetzen keinen Arztbesuch.Vor der Anwendung von Beinwell-Saft oder -Creme auf der Haut führe bitte einen Patch-Test durch, um sicherzustellen, dass keine allergischen Reaktionen auftreten.

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